Geschichte der Franciscanischen Kloster
in Lăzarea (Szárhegy) Rumänien

Franciscan Monastary, Lăzarea Rumänien. Copyright Frederick D. Bunsen

Franciscan Monastary, Lăzarea Rumänien.
Drawing by Frederick Bunsen

Franciscan Monastary, Lazarea, Romania

Franciscan Monastary, Lăzarea Rumänien 2001 (Foto F.Bunsen)

Verzeichnis: Lăzarea Rumänien

Neben dem Dorfe Lazarea erhebt sich der Szármány-Berg, der seit sehr alten Zeiten Eigentum der Grossgrundbesitzerfamilie Lázár war. An der Westseite dieses Berges oberhalb des Schlosses befand sich eine im XV. Jahrundert erbaute Kapellengruppe, die im Stile des "Heiligen Landes" (Terra Sancta) errichtet worden war, also in der Mitte eine grössere Kapelle, die von vier kleineren umgeben war und vor einer starken Steinmauer umringt war. Auch diese waren Eingentum der Familie Lázár. Im Jahre 1642 beauftragte der damalige Besitzer Lázár István zwei Franziskanermönche, und zwar die Patres Kolozsvári Bartolomeus und Esio Fulgentius mit der Betreuung dieser Kapellen. Die beiden Mönche starben aber schon nach zwei Jahren an der Pest. Die weitere Betreuung und Verwaltung überliessen sie einem Einsiedler.

Im Jahre 1665 übertrug Lázár István endgültig mit einer Schenkungsurkunde die Kapellen und einen grossen Teil des ringsum liegenden Besitzes den Franziskanern, damit diese sich dort niederlassen konnten. Bereits im gleichen Jahr Pater Taplocai Gürüg István mit dem Umbau und der Erweiterung dieser Kapellen zu einer Kirche und sein Nachfolger, Pater Kájoni János (1670), mit der Errichtung eines bescheidenen Klosters aus Holz. Pater Vásárhelyi Budai Bernardinus baute im Jahre 1675 neben die Kirche eine Sakristei und einen überdeckten Gang an die Kirchenwand. 1690 wurden mit materieller Hilfe von Boros Tamás durch Pater Kálmándi Ferenc der Kirchturm und die Ostseite des Klosters angebaut. Seine Nachfolger, Pater Zsigrai Modestus und Pater Veres Dániel, ergänzten den Klosterbau mit der Südwestseite und renovierten den ganzen Komplex.

Im Jahre 1707 steckte der kaiserliche Oberst Akton das Schloss und das anliegende Kloster in Brand und raubte es aus. Dies tat er aus Rache an der Familie Lázár, die mit dem Freiheitskampf von Rákóczy Ferenc II. sympathisierte. 1709 vernichtete ein neuer Brand auch die restlichen Gebäudeteile.

Die Neuerbauung der Kirche und des Klosters erfolgte im Jahre 1752 unter Pater Csergõ Krizogon. Am 22. Mai 1872 brannten mit dem Dorf zusammen wiederum die Kirche und das Kloster nieder. Pater Vencel Adorján errichtete mit Unterstützung und Hilfe der Familie Vákár aus der Stadt Gheorgheni die Kirche und auch das Kloster in der heutigen, endgültigen Form. Durch Erdbeben in den Jahren 1908 und 1940 wurde die Nordseite des Klosters erheblich beschädigt.

Die Kirche ist im "armen" Barockstil, dem sogenannten franziskanischen "observanten" Barock erbaut. Die Altäre und die übrige Kircheneinrichtung fertigte ein aus Tirol stammender franziskanischer Meister, Heinrich W. Essermann, in den Jahren 1759-1760 an. Wertvolle Gemälde sind die Altarbilder der Hl. Anna, Hl. Maria, Hl. Klara und ein aus Eichenholz geschnitztes Kruzifix.

 Bedeutende Persönlichkeiten des Franziskanerordens aus diesem Kloster sind:

  • Pater Taplocai Görög István, berühmter Missionar und moldauischer apostolischer Vikarius und späterer Bischof von Bacau.
  • Pater Kájoni János Bischof, Orgelbauer, Sammler kirchlicher und weltlicher Lieder, Begründer der ersten katholischen Druckerei in Siebenbürgen und Herausgeber eines kirchlichen Gesangbuches.
  • Pater Újfalvi Albert, den das Volk wegen seiner tiefen Gläubigkeit und seines strengen Asketentums bewunderte.
  • Pater Lukács Mansvetus, ein berühmter Volksmissionar.

Im Laufe der Klostergeschichte lebten und wirkten insgesamt etwa 800 Franziskanermönche im Kloster von Lazarea.

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